Die Entwicklung auf dem Gebiete der 1nvestitionsrechnung verlief in den
letzten Jahren recht stiirmisch. Das Aufkommen neuer Rechenverfahren,
ins- besondere im Rahmen der Programmierungs- oder Optimierungsrechnung,
eroffnete den Zugang zu Problemen, die bis dahin als nicht losbar
notgedrun- gen ausgeklammert worden waren. Fragen der
1nvestitionsfinanzierung, der Liquiditiit, die Verbindung von
Produktions- und Investitionsplanung usw. konnen dank dieser Verfahren
heute in wesentlich umfassenderer Weise be- riicksichtigt werden, als
dies die klassischen Methoden der Investitionsrechnung zulieBen. Die
vorliegende Schrift enthiilt die Ausarbeitung eines Vortrags, gehalten
im Mai 1964 anliiBlich der Jahrestagung des Verbandes der
Rochschullehrer fUr Betriebswirtschaft in Saarbriicken. Dank der
Bereitwilligkeit des Verlages ist es moglich geworden, diesen Vortrag,
der bereits in der "Zeitschrift fUr Be- triebswirtschaft" in zwei Teilen
veroffentlicht wurde, nun auch in geschlos- sener Form vorzulegen. Die
ersten Abschnitte der Arbeit befassen sich mit einer Untersuchung der
klassischen Methoden der 1nvestitionsrechnung, mit den Voraussetzungen,
auf denen diese Methoden aufbauen, und mit ihrer Leistungsfiihigkeit.
Nach einer Darlegung des Interdependenzproblems (Abschnitt IV) werden
alsdann in den Abschnitten V und VI die oben genannten Verfahren der
Programmierungs- rechnung auf die Fragen und Probleme der
Investitionsplanung angewandt mit dem Ziel, Modelle zu entwickeln, die
den betrieblichen Gegebenheiten in gebiihrender Weise gerecht zu werden
vermogen. Dabei ergab sich, daB bei einem entsprechenden Aufbau des
Modells der Ansatz eines Kalkulationszins- fuBes iiberfliissig wird und
damit auch das Problem, in welcher Rohe dieser ZinsfuB anzusetzen ist,
entfiillt. Anwendungsmoglichkeiten und Arbeitsweise der entwickelten
Modelle sind anhand von Zahlenbeispielen erlautert.