H. Schipperges I. DaB die noch so junge "Theoretische Pathologie" keine
Alternative zur bereits klassisch gewordenen A1lgemeinen Pathologie sein
will oder sein kann, daB sie sich vielmehr als die Hereinnahme einer
zusatzlichen Dimension der Medizin versteht, davon legen auch die hier
zusammenge stellten "Neuen Beitrage" beredtes Zeugnis abo Was uns in
diesem Sammelband besonders eindrucks voll begegnet, sind die
vielfaitigen, ungemein anregenden, wenn auch noch nicht schlussigen
Ansatze zu einer neuen Anthropo-Pathologie, um - wie SEITELBERGER dies
formu liert hat - die volle und ganze Wirklichkeit des kranken Menschen
einer wissenschaftlichen Erfassung zuganglich zu mach en -, einer,
Anthropopathologie" letzten Endes, die dann auch ihr Licht wirft auf die
"Orthologie," auf die Natur und das Wesen des gesunden Menschen., Als
Wissenschaft umfaBt die Medizin" - wie dies SEI TELBERGER definiert -
"aile den kranken Menschen betref fenden Einzelbereiche, ist also
Anthropopathologie in wei testem Sinn." 1m Bereich der Theoretischen
Pathologie wird naturgemaB der Schwerpunktforschung Raum gege ben werden
mussen, leitenden Linien, die getragen sind von: heuristischen
Gesichtspunkten (Aufsuchen brennender Probleme, Relation von
Erkenntnistheorie und Anwen dungsrelevanz); kritischen Merkmalen
(Entscheidung fiir Prioritaten, und damit fur Posterioritaten,
Konzentration auf Wesent liches und Aktuelles); Problemorientierung
(Methodenpluralitat, 1nterdiszipli naritat); ausgerichtet auf:
theoretisch wie pragmatisch ausgewogene Konzepte so wie letztlich eine
VI Geleitwort kliniseh-theoretisehe Kooperation (in Arbeitsgruppen mit
versehiedenartiger Faehkompetenz und ausreiehen der Kapazitat der
Forsehungseinriehtungen). II."