Im Mittelpunkt der idealistischen Ästhetik steht das Verhältnis zur
Natur, in deren verlorener Einheit mit dem Menschen der ursprüngliche
Ort einer alles umfassenden Wahrheit gedacht wird. Indem Joseph von
Eichendorff und Adalbert Stifter dieser Prämisse des
klassisch-romantischen Kunstverständnisses trotz eines veränderten
Zeitbewußtseins weiterhin zu folgen versuchen, lassen ihre Werke in
besonderer Weise die Komplexität des Problemgefüges von Natur, Kultur
und Subjekt zum Vorschein kommen. Dieser Vielschichtigkeit wird in den
vorliegenden Studien anhand des Motivs der Naturgestalten nachgegangen.
Als kontrastierende Gegenentwürfe zur kulturellen Geschichte des
Menschen stehen sie in ihren Erzählungen zwischen der emphatischen
Beschwörung eines naturhaften und ursprünglichen Körpers und der
sentimentalen Erinnerung an eine verlorene Einheit.