Susann Kobus
(Author)English summary: This book deals with the family centered music therapy in the neonatology (NICU) and presents a music therapeutic concept for the accompaniment of families with a premature infant and at least one sibling. The aim of the concept is to increase the self-efficacy of the baby, the parents and the sibling, and to foster family ties which are already developing prenatally. In order to fully support the families in their process, the illustrated concept presents a music therapy support, which begins prenatally in case of a high-risk pregnancy and is continued peri- and postnatal. However, it can be started or stopped at any time according to the indication or contraindication and is also recommendable for pregnant women without risk factors and mature newborns. The music therapy aims primarily at the beginning of the parent-child-bonding and the sibling-bonding as the most important protection factor in the child development and promotes a positive development of the child after the discharge from the neonatological care unit. The time during a high-risk pregnancy and after premature birth is characterized by fear, hope, disappointment, confidence, cohesion and self-assertion. High demands are also made on the sibling, who is not only experiences a prolongation of parental care and attention, but must also learn to tolerate and deal with it. The sibling must also bear the burdens on the parents. The stay of a newborn in a neonatal intensive care unit represents a crisis and stressful situation for the entire family. Music therapy in the neonatology offers diverse and effective interventions to promote bonding development between the premature infant, the parents, and the siblings. It helps the parents and the siblings to improve their sensitivity in dealing with the premature infant. The music establishes on the intrauterine acoustic experience and helps to enrich the highly technical environment of the intensive care unit with something familiar and human. It supports the premature infant in the adaptation of the extrauterine environment and promotes the perceptions that contribute to the structural and functional development of the child and the thriving of sensory perception. Music therapy is an important preventive measure for the stability and development of a premature infant and can complete the existing medical treatment offer. German description: Dieses Buch beschaftigt sich mit der familienzentrierten Musiktherapie in der Neonatologie und stellt ein musiktherapeutisches Konzept fur die Begleitung von Familien mit einem fruhgeborenen Kind und mindestens einem Geschwisterkind vor. Das Konzept verfolgt das Ziel, die Selbstwirksamkeit des Kindes, seiner Eltern und seines Geschwisterkindes zu erhohen und die familiare Bindung, die sich bereits pranatal entwickelt, zu fordern. Um die Familien in ihrem Prozess vollumfanglich zu begleiten, wird in dem dargestellten Konzept eine musiktherapeutische Betreuung vorgestellt, die im Falle einer Risikoschwangerschaft pranatal beginnt und peri- und postnatal weitergefuhrt wird. Sie kann aber jederzeit entsprechend der Indikation oder Kontraindikation begonnen oder beendet werden und ist auch bei Schwangeren ohne Risikofaktor und reifen Neugeborenen empfehlenswert. Die Musiktherapie zielt primar auf die Anbahnung der Eltern-Kind-Bindung und der Geschwister-Bindung als wichtigsten Schutzfaktor in der kindlichen Entwicklung ab und fordert langfristig nach der Entlassung von der neonatologischen Station eine positive Entwicklung des Kindes. Die Zeit wahrend einer Risikoschwangerschaft und nach der Fruhgeburt ist gepragt von Angst, Hoffnung, Enttauschung, Zuversicht, Zusammenhalt und Selbstbehauptung. Hohe Anforderungen werden auch an das Geschwisterkind gestellt, das nicht nur eine Verlagerung der elterlichen Fursorge und Aufmerksamkeit miterlebt, sondern auch lernen muss, diese zu tolerieren und damit umzugehen. Das Geschwisterkind muss ebenso die Belastungen fur die Eltern mittragen. Der Aufenthalt eines Neugeborenen auf einer neonatologischen Intensivstation stellt fur die gesamte Familie ein krisenhaftes und stressbeladenes Lebensereignis dar. Die Musiktherapie in der Neonatologie bietet vielfaltige und effektive Interventionen zur Forderung der Bindungsentwicklung zwischen dem fruhgeborenen Kind, seinen Eltern und seinem Geschwisterkind. Sie tragt dazu bei, dass die Eltern und Geschwister ihre Feinfuhligkeit im Umgang mit dem fruhgeborenen Kind verbessern konnen. Die Musik knupft an die intrauterinen akustischen Erfahrungen an und hilft damit, die hoch technisierte Umgebung einer Station oder Intensivstation durch etwas Bekanntes und Menschliches zu bereichern. Sie unterstutzt das Fruhgeborene in der Adaption der extrauterinen Umgebung und fordert somit die Wahrnehmungen, die zur strukturellen und funktionellen Entwicklung des Kindes beitragen, und das Gedeihen uber die Sinneswahrnehmung. Die Musiktherapie ist eine wichtige Praventionsmassnahme fur die Stabilitat und Entwicklung eines fruhgeborenen Kindes und kann das bestehende medizinische Behandlungsangebot sinnvoll erganzen.