Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2007 im Fachbereich
Werkstoffkunde, Note: keine, Hochschule Pforzheim
(Werkstoffentwicklungs- und -prüflabor), Sprache: Deutsch, Abstract:
Hohe Festigkeiten, wie sie wegen der zunehmenden Tendenz zum Leichtbau
(auch und insbesondere im Stahlleichtbau) erforderlich sind, werden bei
Stählen i.A. durch höhere Kohlenstoffgehalte und durch Bildung harter
Gefügebestandteile wie Martensit oder Zwischenstufengefüge erzielt. Bei
Stählen mit guter Schweißeignung versagen jedoch diese Mechanismen. Der
Kohlenstoffgehalt muss, um gefährliche Aufhärtungen zu vermeiden, auf
Anteile unter 0,2% begrenzt bleiben. Feinkornbaustähle mit guter
Schweißeignung erhalten daher ihre hohe Festigkeit durch Zugabe von
Legierungselementen (Mn, Si, Cr, Cu, Ni, Mo), die u. a. eine
Legierungsverfestigung im Ferritmischkristall bewirken. Weitere
Legierungselemente wie z.B. AI, Ti, Nb und V bilden schwer lösliche und
kornwachstumshemmende Nitride bzw. Karbide. Ein besonders feinkörniges
Gefüge ist die Folge, wodurch die Streckgrenze weiter erhöht und
gleichzeitig die Kerbschlagarbeit verbessert wird. Ferner wird der Stahl
durch das Feinkorngefüge umwandlungsfreudiger und somit die Gefahr einer
Aufhärtung in der Übergangszone der Schweißnaht wesentlich gemindert.
Weitere Optimierungen, insbesondere bezüglich der Festigkeit (Re und Rm)
werden durch gezielte thermomechanische und spezifische
Vergütungsbehandlungen erreicht.