Die Statistische Qualitatskontrolle laBt sich im wesentlichen in zwei
Themenbereiche einteilen; einerseits die Wareneingangs- und
Warenendkontrolle und andererseits die laufende oder Pro- ze kontrolle.
Der Hauptunterschied besteht darin, da bei der Wareneingangs- und
Warenendkontrolle uber die Annahme bezie- hungsweise Ablehnung einer
gegebenen, klar abgegrenzten Waren- partie entschieden wird, wahrend bei
der laufenden Kontrolle daruber entschieden wird, ob ein
Produktionsapparat zufrieden- stellend arbeitet oder ob korrigierend
eingegriffen werden mu . Beide Themenbereiche beinhalten okonomische
Fragestellun- gen; es erscheint daher sinnvoll, bei der Bestimmung von
Pruf- verfahren Kostenuberlegungen mit einzubeziehen. Fur die
Wareneingangs- und Warenendkontrolle wurden mit Hilfe des Bayesschen
Prinzips (vgl. z. B. Hald (1981)) und mit Hilfe des Minimax-Prinzips
(vgl. Moriguti (1955), Ura (1955), v. d. Waerden (1960), Uhlmann (1970,
1982) und v. Collani (1984)) kostenoptimale Prufplane entwickelt. Auch
bei den theoretisch weniger fundierten, aber nichtsdestoweniger
gebrauchlichen MIL-STD-105D Prufplanen wurden Kostenuberlegungen
angestellt (vgl. Liebesmann (1981)). So wichtig und notwendig die
Durchfuhrung insbesondere einer Warenendkontrolle auch ist, so hat sie
doch, verwendet man nicht zusatzlich ein Verfahren der laufenden
Kontrolle, einen entscheidenden Nachteil. Bei einer Warenendkontrolle
kann nur im nachhinein festgestellt werden, ob die Qualitat der produ-
zierten Ware zufriedenstellend ist oder nicht; eine derartige Kontrolle
kann also lediglich zur Feststellung, nicht aber zur Verbesserung der
Qualitat der produzierten Ware dienen.