Die wissenschaftliche Erforschung der Vorgänge bei der Umformung von
Metallen ist in vollem Gange. Sie hat sich bisher jedoch fast aus-
schließlich auf die Bestimmung von Kräften und Spannungen beschränkt.
Über die Gestalt der Oberfläche, die diese Körper umschließt, ist wenig
gearbeitet worden. Andererseits gehen aus der Umformtechnik eine Unmenge
fertiger Maschi- nen- und Geräteteile hervor, an die ähnliche
Anforderungen wie an ab- gespante Werkstücke gestellt werden. Diese
Anforderungen beziehen sich außer auf die Gena igkeit der Längenmaße
auch auf die Güte der Ober- flächen. Von den Eigenschaften einer
metallischen Oberfläche wird die Mikro- geometrie, das ist ihre Rauheit
nach Art, Tiefe und Verlauf, als wich- tigste betrachtet, ist sie doch
grundlegend für Reibung und Schmierung, für das Übertragen von Kräften,
Wärmeströmen und elektrischen Strömen und andere physikalische
Eigenschaften. Dabei ist über die Rauheit der Oberflächen und ihre
Messung ein umfang- reiches Schrifttum entstanden, dessen anfänglicher
Kernpunkt die "Tech- nische Oberflächenkunde" von G. SCHMALTZ [1J war.
In der weiteren Entwicklung sind fast ausschließlich abgespante Ober-
flächen untersucht worden. Hierfür waren auch die Meßgeräte entwickelt
worden, und hier wurden auch die ersten Beziehungen zwischen Ober-
flächengüte und Fertigungsbedingungen a fsestellt. Mit der wachsenden
Bedeutung der Umformtechnik stiegen jedoch auch die Anforderungen an die
Oberflächenbeschaffenheit von umgeformten Werk- stücken, da diese jetzt
vielfach an die Stelle der früher durch Ab- spanen hergestellten Körper
getreten sind.