E. T. A. Hoffmann: Meister Floh. Ein Märchen in sieben Abenteuern zweier
Freunde Als einen humoristischen Autoren beschreibt sich E.T.A. Hoffmann
in Verteidigung seines von den Zensurbehörden beschlagnahmten
Manuskriptes, der die Gebilde des wirklichen Lebens nur in der
Abstraction des Humors wie in einem Spiegel auffassend reflectirt. Es
nützt nichts, die Episode um den Geheimen Hofrat Knarrpanti, in dem sich
der preußische Polizeidirektor von Kamptz erkannt haben will, fällt der
Zensur zum Opfer und erscheint erst 90 Jahre später. Das gegen ihn
eingeleitete Disziplinarverfahren, der Jurist Hoffmann ist zu dieser
Zeit Mitglied des Oberappellationssenates am Berliner Kammergericht,
erlebt er nicht mehr. Er stirbt kurz nach Erscheinen der zensierten
Fassung seines Märchens in sieben Abenteuern. Erstdruck: Frankfurt/M.
(Willmanns) 1822. Neuausgabe mit einer Biographie des Autors.
Herausgegeben von Karl-Maria Guth. Berlin 2016. Textgrundlage ist die
Ausgabe: E.T.A. Hoffmann: Poetische Werke in sechs Bänden, Band 6,
Berlin: Aufbau, 1963. Die Paginierung obiger Ausgabe wird in dieser
Neuausgabe als Marginalie zeilengenau mitgeführt. Umschlaggestaltung von
Thomas Schultz-Overhage unter Verwendung des Bildes: Jan Verkolje,
Anthonie van Leeuwenhoek, um 1680. Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt.
Über den Autor: 1776 in Königsberg auf die Vornamen Ernst Theodor
Wilhelm getauft, nennt er sich später aus Verehrung für Mozart Ernst
Theodor Amadeus oder kurz E.T.A. Hoffmann. Er studiert Jura in
Königsberg, wird Referendar am Berliner Kammergericht, wegen Karikaturen
auf preußische Offiziere strafversetzt nach Polen und schließlich
Kapellmeister in Bamberg. Bis er 1814 nach Berlin zurückkehrt widmet er
sein künstlerisches Schaffen vornehmlich der Musik. Er wird zum
Kammergerichtsrat berufen, gründet den Serapinenorden und schreibt seine
großen Romane, Die Elixiere des Teufels und die Lebensansichten des
Katers Murr, sowie zahlreiche Erzählungen, deren vorletzte, d