Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Medien / Kommunikation -
Journalismus, Publizistik, Note: 1,7, Universität Hohenheim (Lehrstuhl
für Kommunikationswissenschaft, insb. Kommunikationstheorie), Sprache:
Deutsch, Abstract: Im Nachgang zur Bundestagswahl 2005 war nicht nur von
einem Desaster für die großen Volksparteien, sondern auch von einem
"Wahldebakel von Medien und Demoskopen" die Rede. Die Meinungsforscher
erlebten geradezu ein Vorhersagefiasko. Die Prognosen für die
Unionsparteien wichen im Mittel bei allen großen Instituten um mehr als
sechs Prozentpunkte vom tatsächlichen Wahlergebnis ab - für eine
Branche, die mit Zahlen handelt, nicht gerade ein Ruhmesblatt. Dabei
waren die Wahlberechtigten doch im Vorfeld dieser Wahl fortwährend von
den Meinungsforschungsinstituten zu ihren Wahlabsichten befragt worden.
... Die Kritik an der Demoskopie ist so alt wie sie selbst. Regelmäßig
kommt es zu dem Vorwurf, durch die Veröffentlichung von
Umfrageergebnissen könne das Wahlergebnis manipuliert werden. Dieser ist
freilich nur dann gerechtfertigt, wenn die Wähler mit gefälschten,
einseitig verkürzten oder verzerrt wiedergegebenen Umfragedaten
vorsätzlich getäuscht werden. Um bewusste oder unbewusste Verfälschungen
und Verzerrungen ausschließen zu können, ist die Qualität der
Umfrageergebnisse entscheidend. ... Darüber hinaus ist noch eine
zusätzliche Einflussgröße zu beachten: Es muss sichergestellt sein, dass
Wettbewerb besteht. Nur die Konkurrenz der zur Zeit in Deutschland
tätigen Umfrageinstitute stellt sicher, dass die Umfrageergebnisse nicht
monopolisiert und damit manipuliert werden können. ... Ziel der
Untersuchung ist es, die Rolle der Meinungsforschungsinstitute in der
Wahlberichterstattung über einen längeren Zeitraum systematisch zu
rekonstruieren und festzustellen, ob die oben genannten
Manipulationsvorwürfe angesichts einer vermuteten Vielfalt von
Umfrageinstituten sowie pluraler Berichterstattung in der überregionalen
Tagespresse berechtigt s