Die in den letzten zwei Jahrzehnten erzielten Ergebnisse der Geophysik,
Ozeanographie, Geologie und Palaontologie haben zu einer Revolution der
Ansichten iiber die Entstehung der Ozeane und Kontinente und damit iiber
die geographische Entwicklung in der Vorzeit gefuhrt. Diese neuen
Erkenntnisse sind in ihrer Bedeu- tung und Tragweite durchaus jenen der
Weltraumforschung und dem durch die Mondlandungen gewonnenen
Wissensfortschritt vergleichbar. Allerdings erfolgten sie - da nicht so
spektakula- fast unbemerkt von der Offentlichkeit. Die intensive
Erforschung der Ozeane, die mehr als zwei Drittel der Erdoberflliche
einnehmen, hat bisher Erkenntnisse geliefert, die fur zahlreiche
Disziplinen der Erdwissenschaften befruchtend und stimulierend wirken,
und deren endgiiltige Auswertung noch Jahre benotigen wird. Diese
Befunde und Erkenntnisse sind nicht nur fur die eigentliche Palaogeogra-
phie, sondern auch fur die Palaoklimatologie und dartiber hinaus fur die
Pflanzen-und Tiergeographie von besonderer Wichtigkeit. Freilich werden
nicht alle Interpretationen von Befunden durch die jeweiligen
Fachvertreter anerkannt. Dies ist jedoch fiir samtliche Sparten der
Wissenschaft charakteristisch. Haben doch Hypothesen und Theorien
vielfach erst die Diskussion bestimmter Probleme in Gang gesetzt und
damit die intensive Beschaftigung iiberhaupt ver- anlaBt.