Dieses Buch ist ein Versuch zur systematischen Darstellung von Pro-
blemen und Methoden in einem Fach, das im wesentlichen noch dadurch
definiert ist, daB es sich mit der Entwicklung und dem Einsat2 von
EDV-unterstUtzten Losungen medizinischer Probleme beschaftigt. Der
Medizinischen Informatik fehlt bisher eine Voraussetzung der klassi-
schen Definition eines wissenschaftlichen Faches, namlich die Ab-
grenzbarkeit einer eigenstandigen Methodik. Dies ist bedingt durch die
Tatsache, daB sich medizinische Phanomene nicht erschopfend mit den
Mitteln eines einzigen naturwissenschaftlichen Faches erklaren lassen.
Es ist geradezu typisch fOr biologische Probleme, daB zu ihrer Losung
verschiedene Facher beitragen und integriert werden mOssen. Diese
Situation hat bei dem groBen und breit gefacherten Bedarf an
UnterstOtzung bei der Losung medizinischer Probleme zu einem sehr
inhomogenen Bild des Faches gefUhrt, das dem interessierten Anfanger
einen Uberblick erschwert. Der dringende Bedarf an einer systematischen
Darstellung ergibt sich vor allem aus zwei Aspekten: - Mit der zweiten
Verordnung zur nderung der Approbationsord- nung fOr rzte ( AppO) vom
24.2.1978 wird eine Intensivierung der Ausbildung in
"Biomathematik"/"Medizinische Statistik"/ "Dokumentation" gefordert, die
mit der AppO vom 28.10.1970 in das Studium der Medizin eingefUhrt worden
war. Die notwendige Integration der Medizinischen Informatik in die
Medizin wird aber erst dann befriedigend gelingen, wenn ein
systematischer Uberblick wahrend des Studiums den kUnftigen Arzt
befahigt, die Moglichkeiten dieses Faches zu nutzen oder gar zu ihrer
Weiterentwicklung beizutragen.