Es sterben mehr Menschen an bösartigen Tumoren des Verdau- ungstrakts
als an Malignomen aller anderen Organe zusammen. Die Prognose bei dem
individuellen Tumor ist um so besser, je wei- ter man sich von der
Speiseröhre zum Dickdarm bewegt. Das größte Hindernis einer
erfolgreichen Behandlung der Tumoren des oberen Gastrointestinaltrakts
liegt darin, daß sie erst in einem späten Stadium der Erkrankung
klinisch manifest werden. Zu die- sem Zeitpunkt ist der Krebs oft
bereits über die Organgrenzen hin- ausgewachsen oder hat auf dem Lymph-
oder Blutweg Fernmeta- stasen gesetzt. Obgle}ch die chirurgische
Resektion bis heute an erster Stelle der Behandlungsmethoden steht, ist
es sei Mitte dieses Jahrhunderts nicht gelungen, die chirurgischen
Behandlungsergebnisse nennens- wert zu verbessern. Die Endresultate sind
enttäuschend mit Fünf- jahresüberlebensraten von 5% beim Ösophagus-,
Pankreas-, Leber- und Gallenwegkarzinom und 12% beim Magenkrebs [1].
Selbst auf dem Gebiet der besten chirurgischen Erfolge, dem des
Kolonkarzi- noms, sterben mehr als 50% aller an diesem Tumor Erkrankten.
So ist es zu verstehen, daß in den letzten Jahren zusätzliche Thera-
piewege mehr und mehr Teil eines Gesamtbehandlungsplans wur- den, so z.
B. die präoperative Bestrahlung des Rektumkarzinoms oder die
postoperative Chemotherapie des Magenkrebses. Es ist damit zu rechnen,
daß die nächsten Jahre weitere Daten in dieser Richtung bringen werden.