English summary: This book is the first qualitative study that
illustrates how relevant experiences with the media are for the
development of people's individual religious life. The author's findings
suggest that there is indeed something like a media religion that
marks people's lives partially taking over the purpose heretofore
associated with institutional religion. German description: Welche
Bedeutung haben Medienerfahrungen fur die individuelle Religiositat? Wie
pragen Kino, Fernsehen und Literatur den religiosen Glauben und das
Denken des Einzelnen? Diesen Fragen geht Jorg Herrmann erstmals in
biographischer Perspektive und im Hinblick auf die Einzelmedien Film,
Fernsehen und Literatur nach. Die Ergebnisse der Leitfadeninterviews,
die der Autor mit jungen Erwachsenen gefuhrt und mit Methoden der
empirisch-qualitativen Sozialforschung ausgewertet hat, bestatigen und
konkretisieren die interdisziplinar diskutierte These von der Ubernahme
religioser Funktionen durch die moderne Medienkultur. Dabei sind drei
medienreligiose Funktionen zentral: die Lebensbewaltigungsfunktion, die
Lebenssteigerungsfunktion und die Lebensperspektivierungsfunktion.
Typisch fur die Medienreligion des Kinos ist ihre soziale Einbettung und
ihr mimetische Stimulationspotential. Charakteristisch fur das Lesen ist
die hohe Rezeptionsinvestition und die starke Anregung der Phantasie.
Bezeichnend fur das Fernsehen ist sein alltagsbegleitender
Unterhaltungswert, seine rituelle Strukturierungsfunktion und seine
ethisch-moralische Orientierungsfunktion. Der Autor zieht schliealich
eine klare Linie zuruck zur grundsatzlichen praktisch-theologischen
Frage nach dem Verhaltnis von religioser und asthetischer Erfahrung und
macht die Ergebnisse seiner Untersuchungen auch fur Schule und Gemeinde
fruchtbar.