Die vermeintliche Beschleunigung des Lebenstempos ist eine der
populärsten Annahmen der Gegenwart. Besonders Medien wird in diesem
Prozess eine verstärkende Rolle zugesprochen. Die Studie von Stephan O.
Görland analysiert die Interdependenzen zwischen Zeitumgang und
-praktiken mit mobilen Medien und Zeiterleben in Warte- und
Transitzeiten, sog. Interimszeiten. Dazu wird eine Methodentriangulation
verwendet. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Nutzung von mobilen Medien
in Interimszeiten zu einem Gefühl der Beschleunigung führt und
Nutzerinnen und Nutzer mittels verschiedener Zeitpraktiken versuchen,
diese Zeitspannen optimal zu nutzen. Der Autor liefert eine erstmalige
empirische Analyse von Beschleunigung und Medien sowie neue Einblicke in
die mediale Ausgestaltung von Interimszeiten.