Einleitung Der Rahmen einer Theorie der Mediatisierung lässt sich mit
den folgenden zwölf Grundannahmen beschreiben. 1. Der Mensch ist dadurch
charakterisiert, dass er - als einziges Wesen - über hoch komplexe
Kommunikationsformen verfügt, aber auch darauf angew- sen ist.
Kommunikation für ihn als Individuum wie für die Gattung ins- samt
grundlegend und unverzichtbar. Kommunikation ist deshalb der ze- rale
Basisbegriff der Kommunikationswissenschaft, Kommunikation ist zugleich
aber auch Basisbegriff jeder Wissenschaft vom Menschen, soweit sie ihn
nicht nur als Tier behandelt. 2. Grundform des Kommunizierens ist das in
einer gemeinsamen Situation stattfindende wechselseitige Gespräch von
Menschen unter Einbezug von Gesten, Mimik etc. - alle anderen
Kommunikationsformen sind, wie wir - gumentieren werden, davon
abgeleitet. Medien sind mit Kommunikation untrennbar verbunden, sie
dienen der Modifizierung von Kommunikation, oft um in veränderten
Bedingungen Kommunikation zu ermöglichen, aber auch, um andere
Kommunikationsbedingungen zu schaffen. Die sich in - zug auf Medien
wandelnden Kommunikationsformen sind ihrerseits die - sis für die
kulturellen und sozialen Veränderungen, die "Mediatisierung" theoretisch
fassen will.