Der heutige Hochschulunterricht für Mathematiker gründet meist auf
Abstraktion und führt vom Allgemeinen zum Speziellen. Die Methode hat
Vorteile, sie stärkt das Denkvermögen und meidet lästige Wiederholungen.
Doch sie "stellt den Pflug vor die Ochsen", weil Abstraktion auf
Spezialfälle baut, die dem Lernenden oft fremd sind. So bleibt der
Erfolg den Glücklichen vorbehalten, die den Weg von der Abstraktion zu
den Beispielen finden. Dieses Lehrbuch führt von zwei Spezialfällen zur
Allgemeinheit und gründet nicht auf Abstraktion. Die Beweise der
abstrakten Algebra werden zuerst am konkreten Beispiel der Matrizen
vorgeführt. Zur Schärfung der Anschauung wird dann die Begriffswelt der
Elementargeometrie durchleuchtet. Die Auseinandersetzung mit dem
Lehrstoff der Schule dient der Vorbereitung auf die geometrisch gefärbte
Sprache der linearen Algebra, die am Ende des Buches erläutert wird. Dem
Text sind Anwendungsbeispiele und zahlreiche historische Kommentare
beigefügt.