Corinna Hankeln untersucht, wie sich der Einsatz einer dynamischen
Geometrie-Software auf den Kompetenzerwerb beim mathematischen
Modellieren auswirkt. Sie stellt eine Interventionsstudie in 30 neunten
Klassen vor, in der die Kompetenzentwicklung einer Gruppe, die
durchgängig mit einer dynamischen Geometrie-Software arbeitet, mit einer
mit Zirkel und Lineal lernenden Gruppe verglichen wird. Mithilfe der
Item-Response-Theorie weist die Autorin nach, dass sich die
Teilkompetenzen des Modellierens auch empirisch als unterschiedliche
Leistungsdispositionen erfassen lassen. Die Befunde zeigen, dass der
Einsatz eines digitalen Werkzeugs nicht unmittelbar zu einer veränderten
Kompetenzentwicklung beider Gruppen führt. Differenziert nach
Teilkompetenzen lassen sich aber unterschiedliche, die
Kompetenzentwicklung beeinflussende Faktoren, wie etwa die
Computer-Selbstwirksamkeitserwartung oder das Geschlecht der
Versuchsperson, identifizieren.