Die Produktions-und Fertigungsplanung stellt für das moderne Unternehmen
eine vor- dringliche Aufgabe dar. Deshalb benötigt der für den
Betriebsablauf Verantwortliche Unterlagen über die optimalen Lösungen
der organisatorischen und arbeitstechnischen Probleme. Zur Erstellung
derartiger Unterlagen werden heute in zunehmendem Maße wissenschaftliche
Methoden auf vorzugsweise mathematischer und statistischer Grund- lage
eingesetzt. Eine Methode, die in den vergangeneu Jahren immer häufiger
zur Lösung betrieblicher Optimierungsprobleme herangezogen wurde, ist
die Warteschlangentheorie. Man hat erkannt, daß sie im Rahmen der
Entscheidungsvorbereitung ein wirkungsvolles Hilfs- mittel darstellt.
Denn sie ermöglicht die Behandlung von Prozessen, die sich auf Grund
ihrer Unregelmäßigkeit einer exakten rechnerischen Erfassung entziehen.
In der Praxis war man bisher darauf angewiesen, derartige Probleme durch
Intuition oder Probieren anzugehen. Eine Warteschlangensituation
entsteht immer dann, wenn Personen oder Güter-die sogenannten Kunden -
von einer oder mehreren Stellen eine (Dienst-)Leistung ver- langen und
wenn dabei die Zeitpunkte der Kundenankünfte undfader die Dauer der
einzelnen Abfertigungen nicht vorherbestimmbar sind. Das Warten sowohl
der Kunden als auch der Bedienungsstellen verursacht Kosten. Daher
besteht das Optimierungs- problem darin festzustellen, durch welche
Veränderung der vom Betrieb beeinflußbaren Gegebenheiten in dieser
Warteschlangensituation die Kosten minimal werden. In vielen Fällen
besteht das Optimierungsziel in der Ermittlung der kostenoptimalen
Anzahl von Bedienungsstellen. Aus dem Bereich der industriellen
Produktion sind als Beispiele für unregelmäßige Vor- gänge, die sich mit
Hilfe der Warteschlangentheorie optimieren lassen, anzuführen: die
Mehrstellenarbeit, der innerbetriebliche Transport, die Lagerhaltung
sowie jedwede Art von Schalterdienst.