Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Romanistik - Spanische
Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: 1,0, Bergische Universität
Wuppertal, Veranstaltung: Federico García Lorca - Der Dichter als
Mythos, Sprache: Deutsch, Abstract: Lorcas New Yorker Dichtung wurde in
der Vergangenheit gemeinhin als typisch surrealistische Dichtung
betrachtet. Diese Arbeit möchte der These nachgehen, dass der
Gedichtszyklus Poeta en Nueva York zwar surrealistische Merkmale
aufweist, aber darüber hinaus nicht mit dem Surrealismus in Verbindung
gebracht werden kann. Dazu zeichnet Kapitel 1 die Entwicklung der
spanischen Literatur aus dem Traditionalismus in die Avantgardebewegung
nach. Ein besonderes Augenmerk gilt in 1.2 dem Surrealismus. Gerade
aufgrund der surrealistischen Tendenzen in Poeta en Nueva York ist es
wichtig Lorcas eigene Stilsuche zu betrachten (Kapitel 3), um
aufzuzeigen, dass die Merkmale seiner Dichtung, die vielfach dafür
verantwortlich sind sie unter den Surrealismus zu subsumieren, zwar
Ähnlichkeiten aufweisen, doch generell unter einem anderen Gesichtspunkt
zu analysieren sind. In Kapitel 4 wird ein Interpretationsansatz der
Lyrik Lorcas vorgestellt. 4.1 gibt eine kurze Auslegung des Gedichtes
Poema doble del lago Eden und in 4.2 erfolgt eine Analyse des Gedichtes
in Hinsicht auf die Fragestellung, ob der Gedichtsband aus New York dem
Surrealismus zuzurechnen ist. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts sind die
literarischen Entwicklungen in Europa so vielgestaltig, dass eine
Einteilung in Epochen kaum mehr sinnvoll erscheint. In Spanien erwächst
aus diesem Nebeneinander der literarischen Prozesse der
Generationsbegriff, mit dem eine Zuordnung der Autoren zu literarischen
Strömungen zugunsten der Bündelung auf einen Zeitpunkt fallen gelassen
wird. Die Darstellung einer kohärenten Entwicklung der spanischen
Literatur hin zur Öffnung für die zeitgenössischen europäischen
Tendenzen der Avantgarde erscheint als Befreiungsversuch aus dem
historischen Korsett Spanie