Vom Sommer 1913 bis zum Sommer 1914 arbeitete Husserl zunächst an der
Umarbeitung und dann an einer völligen Neufassung der VI. Logischen
Untersuchung. Im vorliegenden ersten Teil einer zweibändigen Ausgabe
gelangen die im Nachlass erhaltenen Entwürfe zur Umarbeitung der VI.
Untersuchung aus dem Sommer 1913 zur Veröffentlichung. Diese Entwürfe
lagen zum Teil bereits in Druckproben bzw. Druckfahnen vor, die Husserl
dann erneut intensiv überarbeitet und handschriftlich erweitert hat.
Nach dem Erscheinen der Ideen I im April 1913 war es nicht nur Husserls
Absicht, die VI. Untersuchung seinem neuen methodologischen Standpunkt
anzupassen, sondern auch seine langjährigen und weitverzweigten
aktphänomenologischen Forschungen, vor allem seine Analysen der
Wahrnehmung, der Phantasie und der Aktmodalitäten sowie seine
urteilstheoretischen Analysen in den Text einfliessen zu lassen. Der
Versuch einer Umarbeitung der VI. Untersuchung erfolgte im Hinblick auf
die Neuausgabe der Logischen Untersuchungen im Herbst 1913. Dieser
Neuausgabe wollte Husserl eine längere Vorrede voranstellen. Die im
Nachlass erhaltenen Bruchstücke von zwei im September 1913 entstandenen
Entwürfen dieser Vorrede ergänzen die hier veröffentlichten
Umarbeitungsentwürfe.