Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Sprachwissenschaft /
Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum,
Veranstaltung: Störungen der Sprachproduktion, Sprache: Deutsch,
Abstract: Die Planung sprachlicher Äußerungen verläuft nicht immer
fehlerfrei, sondern kann zu Versprechern führen. Dabei tendieren
Planungsfehler auf der Phonemebene dazu bei der Äußerung in einem realen
Wort zu resultieren. Das Phänomen dieser Versprecher wird Lexical Bias
genannt. Studien zum Lexical Bias, bei denen Versprecherkorpora
analysiert oder SLIP-Task Experimente durchgeführt wurden, erklären den
Effekt auf zwei unterschiedliche Weisen. In einem interaktiven
Sprachproduktionsmodell wird die Entstehung des Effektes einem
automatischen Feedback zwischen Wort- und Phonemebene zugeschrieben. Aus
der Perspektive eines modular-seriellen Sprachproduktionsmodells wird
der Lexical Bias Effekt auf das Self-Monitoring Modul zurückgeführt, das
nur nicht-lexikalische Fehlplanungen herausfiltert. Im Kontext des
Seminars "Störungen der Sprachproduktion" wurde der Lexical Bias in
einer korpusbasierten Analysemethode für das Deutsche nachgewiesen und
zusätzlich eine Minderung des Effektes mit zunehmender Wortlänge
festgestellt. Rückschlüsse auf die Entstehung des Effektes sind mit den
gewonnen Daten auf Grund des Fehlens von Metadaten nicht möglich.