2 Wo immer es möglich ist, sollen diese Grundeigenschaften der lebenden
Substanz berücksichtigt werden, da wir hier durch die Arbeit von Genera-
tionen der besten Geister ein sjcheres Fundament besitzen. 1.
Allgemeines. a) Einteilung und Auswahl des Stoffes. Die
Grundeigenschaften des Lebens sind notwendigerweise hineingewoben in
alle krankhaften Äußerungen der Zelle oder der Gewebe; sie können eine
ätiologische oder symptomatische Bedeutung besitzen. Ist eine solche
Grund- eigenschaft allgemein erschüttert, so wird sich diese
Erschütterung an den ver- schiedensten Stellen des Körpers äußern können
in krankhaften Vorgängen, mit völlig verschiedenen Krankheitszeichen -
aber einheitlicher Ätiologie und daher auch Therapie. Es werden daher in
einem ersten Abschnitt die für die Therapie wichtigen Grundeigenscha/ten
des lebenden Körpers zusammengefaßt: Der Ablauf der Energieumsetzungen,
der Mineralstoffwechsel, das Verhalten der Hauptnähr- stoffe, das Spiel
der Vitamine, Hormone, Gewebshormone, Fermente und der Gewebsreaktionen
. Indessen sind bis heute die meisten Arzneistoffe in ihrer Wirkung nur
durch Betrachtung der ditterenzierten Teil/unktionen des menschlichen
Körpers zu begreifen; das wird in einem zweiten Abschnitt durchgeführt
werden. Für den Autor ist die Pharmakologie naturgemäß ein Teil der
Physiologie, deren wesentlichen Zügen sie zu folgen hat, von ihr
unterschieden durch die grundsätzliche Aus- richtu'TIIJ auf
pathologische Vorgänge und auf die Praxis von Arznei- und Giftstoff und
dadurch gezwungen zur Entwicklung ihrer besonderen Methoden. Die
Physiologie geht von der Lehre aus, daß Mensch und Tierwelt, wie den
Ana- tomen seit Jahrhunderten bekannt, von einem gemeinsamen Bauplan
durchzogen sind.