Die Alexandreis Walters von Châtillon war einer der großen
literarischen Erfolge des 12. Jahrhunderts und wurde bald auch im
Unterricht gelesen. Dort diente sie nicht nur als sprachliches und
stilistisches Vorbild, sondern darüber hinaus als Quelle für
Sachinformationen aus ganz verschiedenen Bereichen. Wie man mit dem Text
arbeitete, lässt sich an vielen kommentierten Handschriften ablesen. Die
vorliegende Studie stellt zunächst die Überlieferungslage dar, um dann
Entstehung und Variabilität der verbreitetsten Kommentartradition
nachzuzeichnen. Ein Vergleich von ihrem Ausgangstext, um 1200 in Orléans
verfasst durch Gaufrid von Vitry, mit einer etwa 50 Jahre späteren
Pariser Überarbeitung erlaubt es, die Vorgehensweisen und Interessen von
zwei Lehrerpersönlichkeiten herauszuarbeiten.
.