Zahlreiche Unternehmen sehen sich zur Zeit damit konfrontiert, dass
klassische Werbung den potenziellen Kunden nicht mehr erreicht.
Zunehmend gilt in Wissenschaft und Praxis der Informationsaustausch
zwischen Personen eines sozialen Beziehungsgefüges im Kontext von
Kaufentscheidungen als kritischer Erfolgsfaktor der
(Neu-)Kundenakquisition. Obwohl sich in diesem Zusammenhang in der
unternehmerischen Praxis das Instrument der
Kunden-werben-Kunden-Kampagnen als zentrales Element etabliert hat,
existieren hierzu bislang kaum fundierte wissenschaftliche Beiträge.
Daniel Nießing untersucht, wie Unternehmen die Vorteile der
interpersonellen Kommunikation nutzen können. Basierend auf einer
Kunden-werben-Kunden-Kampagne eines renommierten deutschen
Reiseveranstalters entwickelt er ein Modell, mit dem differenzierende
Merkmale zwischen Empfehlungsgebern (Sendern) und Nicht-Sendern
identifiziert werden können. Außerdem zeigt er die Zusammenhänge
zwischen Sendern und Empfängern erfolgreicher Empfehlungen auf. Ein
abschließender, mit 20.000 Kunden durchgeführter Feldtest bestätigt,
dass durch eine systematische Stammkundenselektion die Erfolgsquoten von
Produktbewerbungen deutlich erhöht werden.
Ausgezeichnet mit dem Dr. Andreas Dombret Promotionspreis 2007 und dem
23. Alfred-Gerardi-Gedächtnispreis 2007 des Deutschen Direktmarketing
Verbands.