Vorsatz wird seit Feuerbach verbreitet mit einer bestimmten Gestalt der
menschlichen Psyche gleichgesetzt, dies in der Annahme, ein Individuum
lasse sich durch Einwirkung auf seine Psyche lenken, insbesondere
abschrecken. Daneben steht die an Hegel und seine Schuler anknupfende
Deutung, Vorsatz sei die Eigenschaft einer denkenden Person, die durch
ihr Arrangement der Welt einen Sinn schafft, der auch deliktisch
ausfallen kann und dem sich widersprechen lasst. Psychisches Faktum und
personaler Sinn werden hier bei diversen Problemen des Vorsatzes ( dolus
malus, indirectus, eventualis, kommunikative Relevanz der
Tatervorstellung u. a. m.) mit dem Ergebnis entgegengesetzt, dass ein
psychologisierendes Verstandnis mit rechtlichen Wertungen nicht
harmoniert.