René Königs "Beitrag zur Begründung einer objektiven Soziologie" - in
einer frühen Version nach seinen Kontakten mit der Schule Emile
Durkheims in Frankreich 1932/33 in Berlin entstanden, in der
vorliegenden Fassung nach seiner Emigration in die Schweiz 1938 als
Habilitationsschrift von der Universität Zürich angenommen und 1975
erstmals publiziert - ist in seinem, den "Radikalismus der
Lebensverbundenheit in den Geisteswissenschaften, insbesondere der
Soziologie" thematisierenden ersten kritischen Teil eine nachdrückliche
Destruktion gesellschaftstheoretischer Positionen, welche im Anschluß an
idealistische, historische oder auch lebensphilosophische und
fundamentalontologische Vorstellungen "das herkömmliche Erkenntnisideal
in den Wissenschaften von der geschichtlich-gesellschaftlichen Welt"
zerstören und diesen eine ihnen eigene besondere Erkenntnisform
zuweisen.
Im zweiten konstruktiven Teil "Strukturanalyse von Emile Durkheims
Wissenschaftsbegriff und die Umrisse einer Grundlegung der Soziologie"
wird Soziologie als "objektive Wissenschaft" begründet sowie damit
einhergehend eine einem "moralischen Rationalismus" und Humanismus
verpflichtete Verbindung von Theorie und Praxis angebahnt.