Inhaltsangabe: Einleitung: Kreditderivate ermöglichen "endlich" die
aktive Steuerung des Kreditportefeuilles. In Bankenkreisen wird bereits
von einer Revolution des Kreditrisikomanagements durch Kreditderivate
gesprochen. Bei nüchterner Betrachtung zeigt sich jedoch, daß man von
einer "Revolution" noch weit entfernt ist, denn der Anteil von
Kreditderivaten am allgemeinen OTC-Derivatehandel ist in absoluten
Größen nach wie vor verschwindend gering. Für einen liquiden Handel und
den effektiven Einsatz von Kreditderivaten sind noch zahlreiche Hürden
zu überwinden. Ein wesentliches, weil noch nicht befriedigend gelöstes
Problem ist Gegenstand dieser Arbeit: Die Messung und Bewertung des
Kreditrisikos. Die Lösung dieses Problems ist für die Entwicklung des
Kreditderivatemarkts aus drei Gründen wichtig: Erstens kann ein
zuverlässiges Pricing des Derivats nur erfolgen, wenn das zugrunde
liegende Risiko korrekt quantifziert werden kann. Zweitens macht der
Einsatz von Kreditderivaten nur Sinn, wenn deren Auswirkungen auf das
Risikoprofil des eigenen Kreditportefeuilles bekannt sind. Dies ist
jedoch nur gegeben, wenn Kreditrisiken auf Porfolioebene gemessen und
bewertet werden. Schließlich ist in diesem Zusammenhang auch die
Position der Bankenaufsicht entscheidend: Solange die
Absicherungswirkung von Kreditderivaten weitgehend negiert wird und man
neue Verfahren zur Kreditrisikomessung aufsichtsrechtlich nicht
anerkennt, bleiben die Anreize zum Einsatz von Kreditderivaten aus
Bankensicht gering. In der folgenden Arbeit soll deshalb mit Blick auf
Kreditderivate untersucht werden, welche Lösungsansätze von Wissenschaft
und Praxis in Bezug auf die Quantifizierung des Kreditrisikos entwickelt
wurden und wie das aktuelle Aufsichtsrecht zu dieser Thematik steht. Die
folgende Diplomarbeit wurde am Lehrstuhl für Finanzwirtschaft (Prof. A.
Oehler) der Universität Bamberg verfasst. Hinzuweisen ist insbesondere
auf das umfangreiche Literaturverzeichnis mit über 200 Quellenangaben.