Die naturwissenschaftliche Orientierung der Medizin versperrt den Blick
auf den gesellschaftlichen Definitionsprozeß von Krankheit als Konflikt
und Problem des Einzelnen. Die tiefenhermeneutisch orientierte Studie
rekonstruiert den wirklichen und den symbolischen Problemtransport in
die Körperlichkeit an dokumentierten Einzelfällen. Die Auswertung und
Interpretation wurde von psychoanalytischen Konzepten in
sozialwissenschaftlichem Horizont geleitet."(...) Was Jürgen Habermas in
seiner Theorie des kommunikativen Handelns grundlagentheoretisch
vorgeführt hat, gelingt Klaus Horn und seinen Mitarbeitern in
exzellenter Weise für eine allgemein psychoanalytisch-psychosomatische
Krankheitsauffassung, ihre konkrete und stringente, theoretische wie
methodologische Konzeption ist ein lebendiger Beleg für die Energie, die
Psychoanalyse als Sozialwissenschaft birgt."Psyche 5/1987