Der Entwicklungsstand der Organisation sowie des Informations- und
Planungs- wesens in den deutschen Krankenanstalten bleibt derzeit weit
hinter den Erfor- dernissen eines modernen Managements zuruck.
Beispielsweise verfugt der groBte Teil der Krankenhauser weder uber eine
kaufmannische Buchfiihrung noch uber eine Kostenrechnung im
betriebswirtschaftlichen Sinne; vielmehr begnugt man sich selbst in
Krankenhausern mit jahrlichen Kostenbudgets von 10 bis 60 Mill. DM mit
einem kameralistischen Rechnungswesen und erstellt nur die durch das
Preisrecht vorgeschriebenen, wenig aussagekraftigen Selbstkostenblatter
zur Berechnung der Pflegesatze. Das Planungswesen der Krankenhauser
erstreckt sich in der Regel nur auf eine ein- jahrige Ausgaben- und
Einnahmenrechnung. Wirtschaftlichkeitsrechnungen fur den Krankenhausbau,
die Planung von Versorgungssystemen, das Bestellwesen von Ver-
sorgungsgutern aller Art wie z. B. Medikamente, medizinische Gerate usw.
sind wei- testgehend unbekannt. Der geringe Entwicklungsstand des
Informations- und Pla- nungswesens im Krankenhaus gestattet es nicht,
gesicherte Aussagen uber die Kostenwirkungen von Entscheidungen zu
Machen. Die Unzulanglichkeiten im 1nformations- und Planungswesen der
Krankenhauser sind in erster Linie eine Folge schwerer
strukturorganisatorischer Mangel im Kran- kenhaus; Symptome fur die
Mangel des Entscheidungsprozesses der Krankenhauser sind z. B. die
weitgehende wirtschaftliche Abhangigkeit der Krankenhausfuhrung yom
Trager, die geringen Entscheidungskompetenzen der Krankenhausleitung,
die fehlende Zielformulierung sowie die unzulangliche Ausbildung der
Fuhrungskrafte fur die Leitung von Krankenhausern.