Seit mehreren Jahrzehnten werden Besteckteile aus rostbeständigem Stahl
hergestellt. Zur Anwendung kommen dabei Chromstähle, Chrom-Nickel-Stähle
und Chrom- Mangan-Stähle. Bei den nicht schneidenden Besteckteilen
beträgt der Kohlenstoffgehalt der genannten Stähle im allgemeinen 0,1%
und weniger. Die Messerklingen werden dagegen in überwiegender Mehrheit
aus härtbaren Chromstählen mit einem höheren Kohlenstoffgehalt von ca.
0,4% und einem Chromgehalt von ca. 14% hergestellt. Gelegentlich werden
zur Messerklingenfertigung auch Chromstähle mit noch höherem
Kohlenstoff- und Chromgehalt sowie auch Chrom-Molybdän-Stähle,
Chrom-Molyb- dän-Vanadium-Stähle und Chrom-Nickel-Stähle verwandt. Die
chemische Beanspruchung der Besteckteile aus rostbeständigem Stahl
entsteht in der Hauptsache durch die Einwirkung von aggressiven Stoffen,
die sowohl in den Speisen als auch im Spülwasser vorhanden sind. Wenn
ein rostbeständiger Stahl vor- liegt, der auf Grund seiner
Zusammensetzung und seiner Wärmebehandlung eine all- gemein ausreichende
Korrosionsbeständigkeit erwarten läßt, so ist bei einem geringen Gehalt
z. B. an Chloriden in den Speisen bzw. im Spülwasser kaum mit einem
Korro- sionsangriff der Bestecke zu rechnen. Eine Prüfung der
Korrosionsbeständigkeit rost- beständiger Stähle kann im allgemeinen
nach dem Potentialdifferenz-Meßverfahren [1] oder nach der
Tüpfelreaktion mit Kupfersulfat [2] erfolgen. Sobald jedoch
korrosionsfördernde Bedingungen auftreten, führt erfahrungsgemäß die
Reinigung im Spülautomaten gegenüber der Reinigung von Hand bei
Bestecken zu ver- stärkten Korrosionserscheinungen. So treten
beispielsweise bei der Reinigung im Spül- automaten bisweilen
punktförmige, stark eingefressene Korrosionsstellen (Lochfraß) auf (Abb.
1 *).