Forschungsarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik -
Internationale Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1,0,
Universität Wien (Politikwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Mit
dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Union am 1. Jänner 1995 haben
sich auch für die Dachverbände der österreichischen Sozialpartner neue
Herausforderungen ergeben. Die EU stellt heute eine weitere, wichtige
Interaktionsebene für Akteure der österreichischen Sozialpartnerschaft
dar. Der so genannte "Soziale Dialog" auf europäischer Ebene zeigt
allerdings gewichtige Unterschiede zum hierzulande praktizierten Modell
des Korporatismus, insbesondere was Form und Reichweite der Einbeziehung
organisierter Interessen in den politischen Willenbildungs- und
Entscheidungsprozess betrifft. Überhaupt, auf Unionsebene spielten
korporatistische Muster bisher nur eine geringe Rolle - das galt primär
für die tripartistische Form der Kooperation, sprich die Interaktion der
Sozialpartner mit den europäischen Institutionen. Aber lässt sich aus
heutiger Sicht, aufgrund der für die Sozialpartner so vielversprechenden
Lissabon-Strategie und dem Vertrag von Lissabon, wo die Sozialpartner
erstmals explizit genannt werden, ein Trend zu gesteigerten
korporatistischen Kooperationsmustern auf europäischer Ebene erkennen?
Diese Arbeit soll einerseits Informationen über die EU als neue
Aktionsebene für die österreichischen Sozialpartner geben, welche
gleichermaßen einen größeren Gestaltungsraum als auch bedeutende
Einschränkungen mit sich bringt. Anderseits wird das Hineinwachsen
nationaler Segmente in die europäische Struktur beleuchtet. Im Kapitel 2
sollen allgemeine Informationen über den Sozialen Dialog und die
europäische Sozialpartnerschaft gegeben werden, während das
darauffolgende Kapitel über die Integration der österreichischen
Sozialpartner auf europäischer Ebene informiert. Weiters soll im Kapitel
4 ein Schwerpunkt auf die Auswirkungen, Probleme und die Zukunft der
österreichischen Sozi