Konfliktbearbeitung und Gewaltprävention sind heute zentrale Aufgaben in
zahlreichen Handlungsfeldern von Sozialer Arbeit und des schulischen
Alltags. Ein professioneller Umgang mit dem Phänomen zählt somit zu den
erwarteten Handlungskompetenzen der pädagogischen Fachkräfte und sollte
bereits im Studium vermittelt, erprobt und auch trainiert werden. Das
Buch vermittelt die theoretischen Grundlagen als auch eine Übersicht
wichtiger Konzeptionen und Handlungsansätze. Konflikte und Gewalt werden
in ihrer Beziehung und in ihrer Differenz zueinander thematisiert und in
ein gemeinsames Theoriemodell integriert. Hinzugezogen werden dabei u.a.
die Konflikttheorien von Simmel, Coser, Habermas, Reemtsma, Pinker und
Glasl, um hieraus eine handlungstheoretische Basis für verschiedene
Regulierungs- und Bearbeitungsansätze zu entwickeln. Insbesondere
Konflikte werden dabei als wichtige Lernerfahrung für die schulische und
Soziale Pädagogik und im Sinne Simmels und Cosers auch als Formen
gesellschaftlicher Kommunikation thematisiert, die Gruppen und Milieus
sowohl in ihrer Binnenstruktur festigen, als auch voneinander abgrenzen
und letztendlich wieder in einen Bezug zueinander setzen können.
Konflikte sind somit konstitutiv sowohl für einzelne Gruppen als auch
für die Gesellschaft. Ein professioneller Umgang mit ihnen wird zu einem
wichtigen Indikator moderner gesellschaftlicher Aushandlungs- und
Partizipationsprinzipien.