Den Kommunen steht - finanzwirtschaftlich gesehen - das Wasser buchstäb-
lich bis zum Hals. Kein Zweifel also, daß fast alle Gemeinden und Kreise
dringend eine Verbesserung ihrer Einnahmesituation brauchen. Die
ostdeut- schen Gemeinden haben in ihrer Finanzkraft noch längst nicht
das westdeut- sche Niveau erreicht, und die westdeutschen Gemeinden
haben große Mühe, ihr Leistungsniveau angesichts schrumpfender Einnahmen
und steigender Kosten aufrecht zu erhalten. Detaillierte Angaben zu
diesen Fragen enthält der jährlich im Frühjahr erscheinende
"Gemeindefinanzbericht" in der Zeit- schrift "Der Städtetag". Da Bund
und Länder denselben Sparzwängen unter- liegen, ist Hilfe von dort kaum
zu erwarten. Die Kommunen sind also bei der Konsolidierung ihrer
Finanzen im wesentlichen auf sich selbst angewiesen. Vor diesem
Hintergrund erscheint es nicht nur als wissenschaftlich reizvoll sondern
auch als politisch sinnvoll und notwendig, sich mit den Ursachen der
gegenwärtigen Finanzkrise der öffentlichen Hände und insbesondere mit
den Folgen für die kommunale Aufgabenerledigung zu befassen. Hierzu
bedarf es sowohl der finanzwissenschaftlichen Expertise, als auch des
politik- und verwaltungswissenschaftlichen Sachverstandes. Wenn
obendrein neben den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auch noch
Praktikerinnen und Praktiker zur Mitarbeit gewonnen werden können,
erscheint das Ergebnis vielversprechend.