Die Bankbetriebslehre weist gegentiber der Allgemeinen Betriebs-
wirtschaftslehre ein Theoriedefizit auf. Dieses Schlagwort darf nicht im
Sinne einer Empfehlung mi verstanden werden, sich in diesem Bereich der
Betriebswirtschaftslehre von den praktischen Proble- men abzuwenden ulld
zu einer zwar theoretisch eventuell befriedi- genden, praktisch aber
kaum verwendbaren Modellbetrachtung tiber- zugehen. Vielmehr ist zu
fordern, die in den verschiedenen Berei- chen der
Betriebswirtschaftslehre entwickelten theoretischen Er- kenntnisse auf
den Bankbetrieb anzuwenden, urn so den Wissens- stand zu erhohen und
praktikable Losungsansatze konkreter Probleme zu entwickeln. Die
vorliegende Arbeit, eine Untersuchung, die als Bochumer Dis- sertation
den Titel "Die Lenkung von Kapitalstromen in dezentrali- sierten
Kreditinstituten" trug, greift diese Aufgabenstellung auf und leistet
einen -' wie mir scheint - beachtlichen Beitrag zu ihrer Er- fiillung.
Ausgehend von der realitatsnahen Vorstellung eines dezen- tralisierten
Kreditinstituts, das als multipersonales Sozialgebilde verstanden wird,
steht die Frage einer optimalen Verteilung der finanziellen Ressourcen
innerhalb der Unternehmung im Mittelpunkt der Betrachtung. Damit wird
ein, wenn nicht das zentrale Problem aus der Finanzsphare vieler
Kreditinstitute m.ti den Erkenntnissen der neueren Organisations-und
Entscheidungstheolle konfrontiert.