Die Kapillarelektrophorese (CE), auch mit dem Acronym HPCE fiir "High
Perfor- mance Capillary Electrophoresis" bezeichnet, ist ein mit hoher
Geschwindigkeit wach- sendes instrumentell - analytisches
Trennverfahren. Vereint sie doch die Trenntechnik der klassischen
Elektrophorese auf Platten mit den instrumentellen Methoden der
Chromatographie hinsichtlich direkter Detektion der getrennten Proben in
der Kapil- lare, und damit einfach durchzufiihrende Identifizierung und
Quantifizierung der Analyten. Die anfiinglichen Probleme mit mangelnder
Reproduzierbarkeit der quanti- tativen Analyse, bedingt durch die
Notwendigkeit mit extrem kleinen Volumina umzu- gehen, sind bei
kommerziellen Geraten der mittlerweile zweiten Generation weitestge-
hend gelOst, so daB fiir ionische Verbindungen yom kleinsten Kation (dem
Lithium- ion) bis hin zu den Polyanionen mit Molekulargewichten im
Millionenbereich (wie DNA-Molekiile) ein schnelles und zuverlassiges
Trennverfahren zur Verfiigung steht. Die Methoden der Gelelektrophorese,
der isoelektrischen Fokussierung, sind einfach auf die Trenntechnik in
der Kapillare zu iibertragen. Fiir nichtionische Verbindungen steht
dariiberhinaus ein zusatzliches Trennverfahren in Form der micellaren
elektro- kinetischen Chromatographie (MEKC) zur Verfiigung. Hierbei
handelt es sich urn eine echte chromatographische Trenntechnik, da der
elektrophoretischen Migration die Verteilung der Analyten zwischen dem
Puffer und den Micellen iiberlagert ist und dies wesentlich zur
Selektivitat beitragt.