Noch heute zeigen die Motive auf romischen Munzen, wie die Macht des
Kaisers begrundet und vermittelt wurde. Auffallig ist dabei die zentrale
Stellung religioser Bezuge. Wie ist etwa die Nennung der Priestertitel
des Kaisers auf Munzen inhaltlich zu gewichten? Welche Rolle spielte die
Frommigkeit eines Kaisers? Und welchen Sinn ergibt es, wenn Gotter
selbst als Opfernde abgebildet wurden? Mareile Rassiller analysiert die
umfanglich erhaltene kaiserliche Munzpragung mit Blick auf Bezuge zum
romischen Kultwesen und die Darstellung gottlicher Unterstutzung. Mit
einer Mischung aus quantitativem Uberblick und Detailanalyse der Motive
in ihrem spezifischen Kontext gelangt die Autorin zu neuen Erkenntnissen
uber die Rolle der romischen Religion fur die Darstellung und
Legitimation kaiserlicher Autoritat.