Mediale Produkte erreichen per Satellit ihre Konsumenten, Kinder,
Jugendliche oder Erwachsene, über alle Grenzen hinweg - Grund genug,
sich Sorgen um den nationalen Jugendschutz zu machen, der durch diese
Grenzenlosigkeit ausgehebelt wird. Wie aber könnte eine europäische
Jugendschutzregelung aussehen? Und was ist Jugend in Europa heute? Der
Band geht diesen Fragen nach und vereint Texte zur Lage der Jugend und
des Jugendmedienschutzes in Europa, dargestellt an Beispielen aus
Deutschland, Frankreich, England, Holland und Österreich. Die Autoren
schöpfen aus Erfahrungen mit praktischer Kooperation über nationale
Grenzen hinweg und stellen Überlegungen an, wie europäischer
Jugendmedienschutz jenseits der neuen EU-Fernsehrichtlinie gedacht
werden könnte, der die Schwächen der unzureichenden derzeitigen Regelung
aufhebt. Das Buch vereint Texte von europäischen Sozialwissenschaftlern,
Jugendschutzexperten und nationalen bzw. europäischen Beamten, die sich
mit den politischen Diskussionen um Regelungsprozesse befassen. Es ist
getragen von der Hoffnung, die demokratischen Kräfte in Europa zu einer
einvernehmlichen Regulierung zu führen, ohne einerseits die Differenzen
zwischen den Jugendkulturen der europäischen Nationalstaaten unnötig zu
harmonisieren, andererseits den längst fälligen Reflexionsprozeß einer
europäischen Reaktion auf die Grenzenlosigkeit medialer Gewalt
voranzutreiben. Christian Büttner im Psychosozial-Verlag: Brücken und
Zäune (1998)