Für einen Psychologen ist die Zukunft des Menschen, das, was auf den
Menschen zukommt, was ihm bevorsteht, ein kaum zugängliches
Arbeitsgebiet. Er gründet seine Aussagen nach Möglichkeit auf empirisch
gefundenen Daten. Zwingt ihn dennoch seine Arbeit - implizit verlangt
das jedes Gutachten- über künftige Verhaltensweisen eines Menschen oder
einer Menschengruppe auszusagen, so geht er vom vergangenen und
gegenwärtigen Verhalten und dessen innerer Begründung aus. Mit sehr viel
Mutmaßungen und ein- schränkenden Wahrscheinlichkeitserklärungen
versucht er, einen möglichen Entwicklungsweg zu zeichnen. Über die
Wissenschaftlichkeit eines solchen un- sicheren Tastens ist in den
letzten Jahren sehr viel geschrieben und diskutiert worden. Dieser
Problemkreis spitzte sich zu in der Frage, welche Methode den größten
Vorhersagewert besitze: die klinische oder die statistische. (V gl.
hierzu die sehr gründliche Arbeit von P. B. Bierkens 1966) Auch in der
vorliegenden Arbeit stehen Zukunfts aspekte des menschlichen Lebens im
Vordergrund. Dabei handelt es sich allerdings nicht um Vorher- sagen
zukünftigen Geschehens. Hier wurde lediglich versucht, herauszufinden,
wie der Jugendliche seine persönliche Zukunft sieht, welche Erwartungen,
welche Planungen und welche Wünsche er in dieser Hinsicht hat. Über eine
der- artige Erwartungshaltung und Einstellung kann uns vor allem das
verbale Verhalten von Jugendlichen selbst adäquate Information geben.
Bei der Beschaffung des nötigen Untersuchungsmaterials haben uns eine
Reihe von Schulen sehr bereitwillig geholfen. Ihnen sei an dieser Stelle
recht herzlich gedankt. Auch den Kollegen, die bei der
Materialbeschaffung und bei der Auswertung mitgewirkt haben, danke ich
herzlich.