Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europa - and.
Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,5, Johann Wolfgang
Goethe-Universität Frankfurt am Main, Veranstaltung: Proseminar
Mittelalterliche Geschichte - Juden als Randgruppen im Mittelalter,
Sprache: Deutsch, Abstract: Wir haben uns für das Thema
"Juden-Randgruppen im Mittelalter" beziehungsweise für die Quelle über
das Urteil Friedrich II. zum Ritualmordvorwurf entschieden, weil der
Umgang mit Randgruppen in der Geschichte auch heute noch ein wichtiges
und viel diskutiertes Thema ist. Weiterhin kannten wir schon die
jüdische Geschichte im 20. Jahrhundert und in der Frühen Neuzeit.
Deshalb hat uns auch der Umgang mit Randgruppen im Mittelalter stark
interessiert. Bei der Analyse der Urkunde war schnell klar, dass die
Quelle nicht nur einen interessanten historischen Aspekt zum Umgang mit
den Juden im Mittelalter bildet, sondern auch im Rahmen des
Machtkonfliktes zwischen Friedrich II. und dem Papst durchaus
wissenswerte und wichtige Rückschlüsse auf den Charakter des politischen
Handelns Friedrich II. zulässt. Betrachtet man die Geschichte von
gesellschaftlichen Minoritäten und richtet dabei den Fokus auf die
Historie der Juden als eine derartige Randgruppe, muss zunächst
festgehalten werden, dass sich die Unterdrückung, Ächtung und Verfolgung
der Juden in nahezu allen geschichtshistorischen Epochen von den
Ausgrenzungen anderer Minderheiten in Handhabung und Legalisierung von
Seiten der Aggressoren, vom Umgang mit anderen Randgruppen
unterscheidet, denn die Geschichte der Juden besteht zwar in einer
Isolierung von der Umwelt, aber auch in einer erheblichen Verflechtung
mit derselbigen. Dabei war die Zeit vom 12. bis zum 14. Jahrhundert
prägend für die Geschichte des Judentums in Mitteleuropa. Während dieser
Zeit bildeten sich entsprechende gesellschaftliche Strukturen heraus,
die das Leben der Juden zwischen geistlicher und weltlicher Herrschaft
und das Zusammenleben mit Christen auf lange