\An der Spitze der Tierwelt steht der Mensch, welcher das Endprodukt
einer langen Reihe von Umformungen darstellt. Wenn es auch gänzlich
unmöglich ist, im Einzelnen den Weg zu verfolgen, welchen die tierische
Organisation zurückgelegt hat, um schliesslich zur Bildung des
menschlichen Körpers zu gelangen, so gelingt es doch, ein allgemeines
Bild der Stufenleiter zu gewinnen und will man seinen Aufbau richtig
verstehen, dann ist es geboten, mit einigen Worten der fortschreitenden
Entwickelung der Tierwelt nachzugehen. Auf der untersten Stufe, wo sich
Tier und Pflanze noch nicht gesondert haben, findet man Wesen, welche
einen geordneten Bau noch kaum in Spuren erkennen lassen, bei welchen
vor Allem eine Benutzung einzelner Körperteile zu bestimmten
Sonderzwecken noch nicht zu finden ist. Die vierte Auflage des
vorliegenden Grundrisses erscheint in wesentlich veränderter Gestalt.
Die im Jahre 1895 neu vereinbarte anatomische Nomenklatur wurde durchweg
eingeführt, - um die Einheitlichkeit nicht zu stören - auch diejenigen
Bezeichnungen, welche vielleicht durch bessere ersetzt werden könnten.
Der Text wurde vollständig umgearbeitet und mit den neuesten Ergebnissen
der Forschung in Einklang gebracht. Dies war besonders nötig in der
Eingeweidelehre, der Lehre von den Sinnesorganen, vom
Zentralnervensystem. Aber auch die alten und ausgetretenen Pfade der
Lehre von den Knochen und Bändern, von den Nerven und Gelassen
verlangten mit dem Fortschreiten der allgemeinen Anschauungen mancherlei
Änderungen. Die so sehr vervollkommneten Reproduktionsmethoden erlaubten
es, eine Anzahl alter Abbildungen, welche nicht mehr ganz genügten,
durch neue zu ersetzen.\ Das vorliegende Werk ist der umfangreiche
Grundriss der Anatomie des Menschen. Es ist ein unveränderter Nachdruck
der Originalausgabe der vierten Auflage von 1901. Illustriert mit über
60 historischen schwarz-weiß Abbildungen. Ergänzend hierzu erhältlich:
der Atlas mit über 500 erklärenden historischen Abbildungen (IS