In den vergangenen Jahrzehnten hat die Heterogenität von Studierenden
stark zugenommen. In diesem Kontext werden divergierende
Wissensvoraussetzungen häufig thematisiert, aber auch andere Bereiche,
wie heterogenen Lebenslagen, spielen für das Studium eine wichtige
Rolle. Mit der steigenden Heterogenität erwachsen neue Herausforderungen
an die Lehre, dennoch werden nur in geringen Maße neue (digitale)
Lehrkonzepte für Lernende in heterogenen Lebenslagen ent-wickelt. So
finden sich kaum neue Lehrkonzepte, die den Bedürfnissen von
Erwerbstätigen, Pendlern, Personen mit Kindern etc. genügen. Ein
digitales Lehrkonzept, das Inverted Classroom, wird seit einigen Jahren
von Lehrern und Hochschuldozenten genutzt und überwiegend positiv
bewertet. Dieses Konzept wird in der Statistik Lehre eingesetzt und soll
zu dessen Verbesserung beitragen. Zugleich wird davon ausgegangen, dass
es die Heterogenität von Studierenden besser abfedern kann als
traditionelle Lehrkonzepte. Die Statistik ist ein Teilbereich der
Mathematik, der in vielen Studiengängen eine wichtige Rolle spielt, aber
zu den unpopulären und schwierigen Fachgebieten zählt. Folglich ist es
besonders wichtig, ein gutes Lehrkonzept für die Statistik Lehre
anzuwenden, das den Besonderheiten der heterogenen Studierenden gerecht
wird. Dieses Lehrkonzept wird unter anderem auf seine Vor- und Nachteile
analysiert und die Perspektive der Studierenden anhand einer
qualitativen Studie untersucht.