Die Bestellung von Kreditsicherheiten (Interzession) durch nahe
Angehorige stellt das Recht vor eine schwierige Aufgabe: Wie soll es
reagieren und welche Rechtsfolgen sollen daran geknupft werden, wenn auf
den Besteller der Sicherheit Druck aus seiner unmittelbaren personlichen
Umgebung ausgeubt wird? Jede Rechtsordnung sieht sich hier einem
besonderen Spannungsfeld ausgesetzt, mochte sie dem Erklarenden nicht
jeden Schutz versagen, aber umgekehrt auch nicht jede geringfugige
Beeinflussung durch aussere Umstande sanktionieren. In historischer und
vergleichender Perspektive analysiert Stephan Wagner daher die
Entwicklung der einschlagigen Rechtsinstitute im kontinentaleuropaischen
und englischen Recht. Ziel ist es, die Grundsatze und Kriterien
herauszuarbeiten, von denen sich fruhere Rechtsordnungen in
vergleichbaren Fallen leiten liessen, insbesondere mit Blick auf eine
funktionierende Wirtschaftsordnung.