Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Soziologie - Politische
Soziologie, Majoritäten, Minoritäten, Note: 1,0, Universität zu Köln
(Institut für Soziologie und Sozialpsychologie), Veranstaltung: Seminar
für Sozialpolitik, Sprache: Deutsch, Abstract: Gesundheitsselbsthilfe
ist heute eine wichtige Stütze des Gesundheitswesens in Deutschland.
Millionen von Menschen sind Mitglied in einer Selbsthilfegruppe, um von
dem dort konzentrierten Erfahrungswissen zu profitieren. In beratender
Tätigkeit im Gemeinsamen Bundesausschuss haben Selbsthilfegruppen und
-organisationen über Patientenorganisationen auch politischen Einfluss.
Die Aufgaben der Selbsthilfeorganisationen sind vielfältig, die
Erwartungen der Patienten anspruchsvoll. Zugleich haben
Selbsthilfegruppen und -organisationen häufig nur wenig Geld und sind
stets auf der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten ihrer Arbeit. Eine
mögliche Finanzierungsquelle ist das Sponsoring durch ein
pharmazeutisches Unternehmen. Eine solche Zusammenarbeit kann für beide
Seiten vorteilhaft sein, birgt jedoch auch das Risiko von
Interessenkonflikten. In Deutschland steht die Forschung zu
Interessenkonflikten in Beziehungen zwischen Selbsthilfe und
Pharma-Industrie bzw. zu Interessenkonflikten in der Medizin im
Allgemeinen noch am Anfang. Aus diesem Grund soll in dieser Arbeit die
Fragestellung bearbeitet werden: Kommt es zu Interessenkonflikten bzw.
Einflussnahme in der Selbsthilfe durch Pharma-Sponsoring? Es wird
untersucht ob, und wenn ja in welcher Form, Selbsthilfegruppen und
-organisationen von Pharmakonzernen beeinflusst werden bzw. inwiefern
Interessenkonflikte entstehen können. Die Arbeit ist wie folgt
aufgebaut. Im ersten Teil werden theoretische Grundlagen geklärt. Dazu
werden zunächst die Begriffe Selbsthilfe, Selbsthilfegruppen und
Selbsthilfeorganisationen definiert und die Selbsthilfe in aller Kürze
im Dritten Sektor verortet. Anschließend werden die Begriffe Sponsoring
und Interessenkonflikt definiert. Zuletzt