1.1 Integralgleichungen Eine spezielle Integralgleichung ist aus der
Analyse gewöhnlicher Differentialgleichungen wohlbekannt. Das
Anfangswertproblem (1.1.1} y'(x)=f(x, y) fürx;, x, 0 wird durch
Integration von x bis x in die Form 0 X (1.1.2} y(x)=yo + 1 f( .y( JJd;
0 gebracht, da die Integraldarstellung (2} für den Beweis der Existenz
und Eindeutigkeit einer Lösung der Differentialgleichung (1} besser
geeignet ist. Allgemein ist eine Integralgleichung eine Gleichung für
eine unbekannte Funktion {, wobei f u.a. im Integranden eines Integrals
auftritt. Die Integralgleichungen werden weiterhin nach Merkmalen
unterschieden, die im folgenden verbal charakterisiert werden.
Fredholmsche Integralgleichung: Das Integral erstreckt sich über ein 1
festes Intervall des R oder einen allgemeineren festen
Integrationsbereich (Teilmenge des Rd, Kurve, Oberfläche etc.l.
Voltarrasche Integralgleichung: Das Integral erstreckt sich über einen
mit der Variablen x sich verändernden Bereich (vgl. (2}). Unabhängig von
dieser Kennzeichnung ist die folgende Einteilung: Integralgleichung 1.
Art: Die unbekannte Funktion kommt nur im Integranden vor.
Integralgleichung 2. Art: Die unbekannte Funktion erscheint auch
außerhalb des Integranden. Wie bei Differentialgleichungen unterscheidet
man lineare Integralgleichungen: Die Gleichung ist linear in der unbe-
kannten Funktion. Im sonstigen Fall spricht man von einer nichtlinearen
Integralgleichung. Eine weitere Unterteilung ist von den vorhergehenden
Charak- terisierungen unabhängig und betrifft die Integralbildung:
reguläre Integralgleichung: Das Integral existiert als eigentliches
Integral. schwach singuiäre Integralgleichung: Das Integral existiert
als uneigentliches Integral.