Langjahrige Erfahrung im Unterricht und in der Praxis, ferner der
Umstand, daB wir Gelegenheit hatten, die Bediirfnisse des Ingenieurs auf
diesem Gebiete kennenzulernen, haben uns bewogen, die Erlauterung jener
geologischen Grund- satze zu versuchen, nach welchen sich der Ingenieur
bei seinen Arbeiten richten solI. Immer mehr setzt sich der Gedanke
durch, daB fast aIle Eingriffe in die Erdhaut ein griindliches
geologisches V orstudium verlangen, da mangels eines solchen groBe, oft
nicht gutzumachende Fehler entstehen. Es gab eine Zeit - dieselbe liegt
nicht weit zuriick -, wo Geologe und Ingenieur einer des anderen
entraten zu konnen glaubte. Der Grund hiefiir lag vor allem in dem
Umstand, daB der eine der Wissenschaft des anderen vollstandig fremd
gegeniiberstand, ohne daB eine Verstandigungsbriicke sie naher brachte.
Es muB daher als ein groBer Fortschritt bezeichnet werden, daB technisch
vorgebildete Forscher sich der Geologie zuwandten, welche wiederum eine
groBere Zahl von Geologen fiir die Fragen der Technik zu interessieren
ver- standen, so daB nun diese Grenzgebiete griindlicher beackert
wurden; erst hiedurch wurde die Moglichkeit der gegenseitigen
Verstandigung geschaffen und die Auswertung geologischer Ratschlage in
die Wege geleitet. In einem derartigen Neuland muB erst eine griindliche
Unterlage in Form wissenschaftlicher Forschungen und Abhandlungen
vorliegen, wenn aus den- selben, im Verein mit den eigenen Erfahrungen,
sich ein Lehrbuch aufbauen soIl.