Indem Locke die Unterscheidung zwischen deutlichen und verworrenen Ideen
auf eine neue Weise au?asst, namlich auf Sprache bezogen, entwickelt er
einen sprachphilosophischen Zugang zu metaphysischen Fragen. Dies
erlaubt es ihm, die traditionellen metaphysischen Grundbegri?e des
Wesens, der Identitat und der Substanz neu zu fassen - und sie mit
seiner empiristischen Erkenntnistheorie in Einklang zu bringen. Auf der
Grundlage einer solchen Interpretation lasst sich zeigen, so die
Kernthese von Im Namen der Dinge, dass Lockes verstreute metaphysische
Uberlegungen eine koharente metaphysische Theorie des Wesens der Dinge
bilden. Entgegen einer weitverbreiteten Einschatzung erweist sich Locke
damit als Philosoph, der die metaphysischen Systeme der spaten
Scholastik und der fruhneuzeitlichen Rationalisten nicht nur kritisiert,
sondern auch auf eine sehr interessante Weise weiterentwickelt hat.