Inhaltsangabe: Einleitung: Die vorliegende Arbeit soll Aufschluss
darüber geben, warum Frauen nach einer erfolgreich abgeschlossenen
Ausbildung im Bau- bzw. baunahen Handwerk und zeitweiliger Tätigkeit als
Gesellin sich zumeist gegen einen weiteren Verbleib im Handwerk
entscheiden. Anhand der Berufsbiographie ausgewählter Handwerkerinnen
werden Strukturen im Handwerk und in der Gesellschaft aufgezeigt, die
das Arbeiten von Frauen in einem männlich dominierten und strukturierten
Handwerk erschweren bzw. unmöglich machen. In der Fachliteratur zu dem
Themenbereich „Frau und Handwerk" war in Hinblick auf dieses Problemfeld
kaum Information zu finden. Trotz einer zunehmenden Zahl von
Untersuchungen zu Frauen im Handwerk/ gewerblich-technischen Bereich
mangelt es noch immer an zusammenhängendem theoretischen Wissen und an
differenzierten Bildern zum Alltag von Frauen im Bauhandwerk. Vor allem
über die Befindlichkeit von Handwerkerinnen, mögliche Problemaspekte und
individuelle Verarbeitungsformen ist wenig bekannt. Ich kam zu der
Überzeugung, befriedigende Antworten vorrangig in den eigenen
Erfahrungen (ich bin selbst Tischlerin) bzw. von denjenigen mit einer
ähnlichen Berufsgeschichte finden zu können. Aufgrund dieses
Vorverständnisses bot sich eine offene methodische Vorgehensweise, wie
sie in der Biographieforschung entwickelt wurde, geradezu an. Als
Erhebungsverfahren entschied ich mich für qualitative Interviews, in
denen Handwerkerinnen mit einer ähnlichen Geschichte zu Wort kommen
sollten. Gang der Untersuchung: In Teil II. meiner Arbeit erläutere ich
vorweg die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, in denen das
Berufsleben stattfindet. Nach einer allgemeinen Darstellung unserer
gesellschaftlichen Wirklichkeit nach SCHAEF in II.A., gehe ich in II.B.
auf die Entwicklung und Bedeutung von Berufstätigkeit ein. Im
letztgenannten Teil kommen auch die interviewten Handwerkerinnen zu
Wort. Der empirische Teil (Kap. III.) beschreibt nach einer
theoretischen Einführung