Hypertext, eine neue Art der Informationsdarstellung, ist innerhalb
weniger Jahre zu einem auf zahlreichen Fachkonferenzen diskutierten
Thema im Umfeld von Informatik, Informationswissenschaft, Künstlicher
Intelligenz, Linguistik, Psychologie und Lerntheorie geworden. Die
Faszination, die von diesem Medium auf Forschung, Entwicklung und
Anwendung gleichermaßen ausgeht, beruht auf der prinzipiell
nichtlinearen Organisation der Hypertexteinheiten und den
benutzerfreundlichen Formen des ebenfalls nichtlinearen, flexiblen
Zugriffs auf die Einheiten in einem Hypertextsystem. In dieser
Einführung in die Hypertextmethodik werden die wesentlichen Elemente von
Hypertextsystemen, die Informationseinheiten und Verknüpfungsarten sowie
die hypertextspezifischen Navigationsformen, ausführlich theoretisch und
anschaulich am Beispiel existierender kommerzieller und experimenteller
Hypertextsysteme behandelt. Besonderer Wert wird auf den Zusammenhang
von Hypertext und Information Retrieval und die Einsatzmöglichkeiten von
Hypertext in Lernumgebungen gelegt. In theoretischer Hinsicht wird
untersucht, ob sich Hypertextbenutzer mit Vorteil gegenüber anderen
Medien die Information erarbeiten können, die sie aktuell in kritischen
Situationen benötigen, ob und wodurch also gegenüber traditionellen
linearen Formen ein "informationeller Mehrwert" erzielt wird. Außerdem
wird die Möglichkeit diskutiert, mit Hilfe von Textanalyseverfahren und
Techniken der Wissensrepräsentation Hypertexte aus Texten automatisch
aufzubauen. Das Buch enthält eine umfassende Bibliographie und im Anhang
ein Glossar und eine strukturierte Beschreibung der wichtigsten
gegenwärtig erhältlichen oder in Entwicklung befindlichen
Hypertextsysteme. Der Autor, Professor für Informationswissenschaft an
der Universität Konstanz, wurde 1990 für dieses Buch mit dem SEL-Preis
"Technische Kommunikation" ausgezeichnet.