Magisterarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Geschichte Europa -
Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: sehr gut,
Technische Universität Darmstadt, Sprache: Deutsch, Abstract: Aufgrund
seiner vor 1933 gemachten programmatischen Aussagen und deren Umsetzung
in die Praxis bis 1939 orientiere ich mich an der These, dass Hitler von
einem "Programm" mit zwei dogmatisch fixierten "Endzielen",
"Rassenherrschaft" und "Lebensraum im Osten", geleitet wurde. Als Folge
des konkreten Ablaufs außenpolitischen Agierens und Reagierens war er
allerdings gezwungen, mit temporären Kompromissen zu leben und
Variationen zu akzeptieren. In seinem "Programm", das der Realisierung
dieser Ziele galt, waren rassenideologische und machtpolitische
Denkstrukturen ineinander verwoben. Auch im Falle Großbritanniens, das
als "Idealpartner" eine festumrissene, wenngleich untergeordnete
Funktion in Hitlers "Programm" hatte, gingen diese Komponenten eine
charakteristische Synthese ein. Mit dem Überfall auf Polen am 1.
September 1939 ohne Kriegserklärung "entfesselte" Hitler den
europäischen Krieg. Als Folge sah er sich einer Machtkonstellation
gegenüber, die seinen "programmatischen" Freund-Feind-Vorstellungen
widersprach. Großbritannien, das er als "idealen" Bündnispartner zur
Absicherung der Ostexpansion betrachtete, hatte dem Reich den Krieg
erklärt. Zugleich befand er sich in Abhängigkeit von der Sowjetunion,
deren Vernichtung das Hauptziel seines "Programms" war. Was also blieb
nach dem 3. September 1939 noch übrig von der Idee Hitlers einer
Partnerschaft mit England auf der Grundlage einer Interessenabgrenzung
und der unterstellten gemeinsamen Abwehrhaltung gegen den
"jüdisch-bolschewistischen Weltfeind"? Wie verhielt es sich mit den
"rassisch wertvollen Elementen" in England, die Hitler als substantielle
Basis gegen den "jüdischen Einfluß" glaubte in Rechnung stellen zu
können? Vor allem aber: Welche Auswirkungen hatte das Englandbild
Hitlers auf seine Strategie und Bün