Das neunzehnte Jahrhundert in Grossbritannien war gepragt von
technologischen, politischen und gesellschaftlichen Veranderungen, die
sich auch medial bemerkbar machten: Die Printmedien eroffneten einen
Massenmarkt, der mit Publikationen fur beinahe jede Bevolkerungsgruppe
und verschiedenste Interessen aufwartete. Der gesellschaftliche Wandel
ging zudem mit einem verstarkten Bedurfnis nach Orientierung einher, das
in vielen Publikationen mithilfe der Semantik des Heroischen gestillt
wurde. Als Leit- und Orientierungsfiguren sollten Helden Anhaltspunkte
fur die Leserschaft bieten. Durch die Untersuchung von Chambers's
Journal, Fraser's Magazine, und Leisure Hour fachert der vorliegende
Band verschiedene Konzeptionen des Heroischen auf dem viktorianischen
Printmarkt auf und zeigt, welche unterschiedlichen didaktischen,
sozialen und politischen Funktionalisierungen dem Heroischen innerhalb
der sich verandernden Machtstrukturen fur verschiedene Leserschichten
zukamen.